Der archäologische Park Angkor liegt unweit der Stadt Siem Reap in Kambodscha. Viele Reisende denken sofort an den berühmten Tempel Angkor Wat (“großer Tempel”), wenn sie davon hören, doch eigentlich macht dieser nur einen sehr kleinen Teil des riesigen Areals aus.
Der größte Teil ist Angkor Thom (“große Stadt”), die ehemalige Hauptstadt des Angkor-Reiches (9.-15. Jh), von der heute noch die Stadtmauern und beeindruckenden Eingangstore erhalten sind. Außerdem befinden sich unzählige weitere Tempel im Park, was es so gut wie unmöglich macht, sie alle während eines Trips zu sehen.
Dies sind meine Highlights und Tipps für Angkor, die du auf keinen Fall verpassen darfst:
WIE VIELE TAGE SOLLTEN FÜR Angkor EINGEPLANT WERDEN?
Du solltest drei Tage für den Park einplanen. Es werden Ein-Tages-, Drei-Tages- sowie Sieben-Tages-Tickets verkauft. Ein Drei-Tages-Ticket kostet 62,- USD und muss immer mitgeführt werden, da man nicht nur bei der Einfahrt in den Park kontrolliert wird, sondern auch vor dem Betreten jeder Sehenswürdigkeit.
Ein Ein-Tages-Ticket ist nicht zu empfehlen, da ein gesamter Trip durch den Park an nur einem Tag auf Grund der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit sehr anstrengend ist. Außerdem wirst du so nur einen Bruchteil sehen und kannst die unterschiedlichen Bauwerke kaum erkunden.
Wir haben unsere Highlights daher auf die frühen Morgenstunden von drei Tagen verteilt – dann ist die Hitze noch erträglich und es sind nur wenige Touristen im Park unterwegs. Ab dem Vormittag beginnt die Mittagshitze und die großen Busse mit den Touristengruppen treffen ein.
Was Du auf keinen Fall vergessen darfst:
Zu aller erst: WASSER!!! Es ist sehr wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass es in dieser Gegend nicht nur unglaublich heiß, sondern dazu auch noch sehr schwül ist. Von daher sind viel Wasser und am besten ein Sonnenhut Pflicht! An den Hauptattraktionen befinden sich zwar überall Stände an denen Wasser oder Snacks verkauft werden, doch an den entlegeneren Orten sollte man sich darauf nicht verlassen. Damit du im Dschungel nicht von hungrigen Mosquitos ausgesaugt wirst und in der Sonne verbrennst, solltest du zusätzlich an Insektenschutz sowie Sonnencreme denken. Wichtig ist außerdem, dass in allen Tempeln die Schultern sowie Knie bedeckt sein müssen! Daher hatte ich immer ein großes Tuch in meiner Tasche.
DER TRANSPORT
Wir haben uns für die gesamten drei Tage einen Fahrer gemietet, welcher uns jeden Morgen vom Hotel in Siem Reap abgeholt hat, zu allen Sehenswürdigkeiten begleitete, uns die besten Orte zeigte und wieder zum Hotel zurück brachte. Ein klimatisiertes Auto, in dem man sich zwischen den Stopps kurz abkühlen kann und in dem genug Wasser verstaut ist, erwies sich für uns bei der starken Hitze als unverzichtbar.
Wer sich keinen Fahrer mieten möchte, kann auch mit Tuk Tuks von Tempel zu Tempel fahren. Auch haben wir einige Reisende gesehen, die mit Mopeds oder Fahrrädern unterwegs waren – das ist zwar sehr kostengünstig, doch meiner Meinung nach absolut unpraktisch bei den hohen Temperaturen.
DIE ÖFFNUNGSZEITEN
Die meisten Attraktionen im Park öffnen um 7.30 Uhr und schließen 18 Uhr.
Ausnahmen sind Angkor Wat, Pre Rup und Phnom Bakheng, welche bereits zum Sonnenaufgang um 5 Uhr ihre Pforten öffnen.
Auf dieser Karte findest Da alle im Blogpost genannten Orten!
Der perfekte Plan für deinen Angkor Wat Besuch:
Tag 1 : ANGKOR THOM
Dem ersten Tag widmen wir der “großen Stadt” Angkor Thom und starten unsere Tour vom Hotel aus um 6:15 Uhr, um den Massen und der großen Hitze zu entfliehen. Denn die meisten Touristen (vor allen die mit einem Ein-Tages-Ticket) sind um diese Zeit bei Angkor Wat, bestaunen den Sonnenaufgang und erkunden anschließend den Tempel, bevor sie gegen 8:00 erst zu den weiteren Sehenswürdigkeiten ausströmen.
Die ehemalige Stadtmauer ist noch gut zu erkennen und vor allen Dingen die Eingangstore mit ihren Gesichtern sind sehr beeindruckend.
Der erste Stop ist das Süd Tor (2), durch welches wir die ehemalige Stadt betreten. In jeder Himmelsrichtung befindet sich ein Tor (außer im Osten in dem es zwei Tore gibt), dabei ist das Süd Tor der Stadt Siem Reap am nächsten gelegen.
Dank einem Geheimtipp unseres Fahrers geht es anschließend zum East Gate / Ost Tor (2), wo wir die einzigen Touristen sind. Das liegt zum einen an der Uhrzeit und zum anderen daran, dass es als einziges Tor nicht an den Hauptstraße liegt, sondern durch eine sehr unscheinbare Straße zu erreichen ist. Dafür ist es jedoch einer meiner liebste Fotospots im Park!
Über einen Hügel kannst du von Ost Tor aus auf die breite Stadtmauer gelangen und von hier aus etwa 15 Minuten zum bekannten Victory Gate / Siegestor (3) spazieren, welches damals das Eingangstor für den König war. Der Weg ist angenehm schattig und wir treffen keine andere Menschenseele auf der Strecke.
Am Siegestor angelangt können tolle Fotos mit den Steingesichtern auf dem Tor geschossen werden. Danach geht es wieder runter auf die Straße.
Von hier aus gelangen wir zu unserer nächsten Station: Bayon (4), dem größten und bekanntesten Tempel in Angkor Thom. Er öffnet erst um 7.30 Uhr und es haben sich bei unserer Ankunft schon einige Touristen angesammelt. Die Anlage ist jedoch sehr groß, daher verteilen diese sich weitgehend. Was Bayon so eindrucksvoll macht und bei Reisenden sehr beliebt ist, sind die zahlreichen steinernen Gesichtern, welche hier überall zu finden sind und dem Tempel eine beeindruckende Atmosphäre geben.
Ein bekannter Ort in Angkor Thom ist außerdem die Terrasse der Elefanten (5) im Westen. Es ist der ehemalige Eingangsbereich zum Königspalast, welcher vor allen Dingen durch seine Größe so beeindruckend ist. Außerdem findet man hier viele verschiedene Skulpturen und Reliefs, welche in die Mauern gemeißelt wurden.
Der Baphuon (6) Tempel ist für mich eines der Highlights in Angkor Thom gewesen, denn der Ausblick ist einmalig. Über eine steile Treppe geht es zum Tempel hinauf, von wo aus sich das gesamte Areal überblicken lässt!
Gegen 10.30 Uhr fahren wir zurück zum Hotel, da die Mittagshitze immer stärker und die Touristenmassen immer größer werden.
Tag 2: Die entlegeneren Tempel
Wir starten auch am zweiten Tag wieder um 6:15 Uhr am Hotel, um uns einige der entlegenen Tempel anzuschauen.
Als erstes fahren wir zu Pre Rup (7), denn er ist eine der wenigen Sehenswürdigkeiten, welche bereits um 5 Uhr öffnet. Die Morgensonne verleiht dem großen Tempel mit drei Türmen einen majestätischen Glanz. In der Mitte führt eine steinerne Treppe hinauf zum zentralen Turm.
Weiter geht es zum Tempel Ta Som (8) vor dem wir jedoch noch einige Minuten warten müssen, da er erst pünktlich um 7.30 Uhr öffnet. Das bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass wir als ersten eintretet und diesen besondern Ort ganz für uns allein haben! Er ist nicht besonders groß oder gut erhalten, jedoch ist das Fotomotiv am Ost-Tor von Ta Som weltbekannt: Es ist fast vollständig eins geworden mit einer Würgefeige (bekannter als Banyan Tree), welche den Tempel Stück für Stück mit ihren Luftwurzeln bedeckt. Es beeindruckend zu sehen, wie sich die Natur diesen Ort langsam aber sicher zurückholt!
Der nächste Tempel ist auf Grund seiner Dschungel Atmosphäre sehr beeindruckend und hat durch den Film Tomb Raider eine große Berühmtheit erlangt: Es ist Ta Prohm (9). Auf Grund seiner Bekanntheit ist Ta Prohm nicht so ruhig wie die anderen Tempeln, sondern es sind zu jeder Tageszeit viele weitere Touristen anzutreffen… denn schließlich will sich jeder einmal wie Angelina Jolie an einem Filmset fühlen, oder?! 😉 Doch ein Besuch lohnt sich trotzdem!
Wir auch beim Tempel Ta Som haben die Banyan Trees ihr übriges getan, um viele Teile des Tempels mit ihren Wurzeln zu bedecken. Das Areal sieht daher genauso aus, wie man sich einen verwunschenen Tempel vorstellt.
Die Tempelanlage ist sehr weitläufig und es gibt zahlreiche Reliefs, Ruinen und mysteriöse Felsen zu entdecken.
Tag 3: ANGKOR WAT
Was wäre ein Besuch des archäologischen Angkor Parks ohne den Sonnenaufgang hinter Angkor Wat zu bestaunen. Jeder Tourist in Siem Reap will dieses Naturspektakel mindestens einmal mit eigenen Augen sehen, womit es der der meistbesuchte Ort in Angkor ist.
Wir starten an diesem Tag bereits um 4.45 Uhr, vor Beginn des Sonnenaufgangs. Je näher wir Angkor Wat kommen, desto mehr Menschen sehen wir zu Tempel strömen, welche alle das gleiche Ziel wie wir haben!
Nachdem alle Besucher den Haupteingang durch das West Tor (10) (öffnet um 5 Uhr) passieren, strömt ein großer Teil der Menschen zum linken Wasserbecken (11), um eines der bekannten Bilder zu schießen, in denen sich der Tempel im Wasser reflektiert. Auf Grund des niedrigen Wasserpegels während unseres Besuchs und wegen der hohen Anzahl an Touristen, welche sich um das Wasser tümmeln, entschieden wir uns auf die rechte Seite des Hauptweges zu gehen. Hier befindet sich die Süd Bibliothek (12). Sie hat eine erhöhte Position und bietet somit einen guten Ausblick auf Angkor Wat und den Sonnenaufgang, ohne dabei massenweise Köpfe vor der Linse zu haben.
Ein weiterer toller Spot befindet sich direkt rechts vom Hauptweg, nachdem man das Westtor passiert hat. Hier befindet sich keine Menschenseele und man hat einen tollen Blick auf dem Tempel und die Bibliothek.
Nachdem das letzte orangene Licht am Himmel verzogen ist (und alle Fotos im Kasten sind 😉) geht es in das Innere des Tempels, welches durch den symmetrischen Aufbau und die vielen Wandreliefs sehr beeindruckend ist.
Um 7.30 Uhr öffnet das Innere des Zentralturms, welches durch eine steile Treppe besichtigt werden kann. Doch Achtung: Hier ist die Kleiderordnung sehr streng! Während es überall sonst genügt ein Tuch über die Schultern zu legen, muss hier eine geschlossene Jacke oder ein T-Shirt, Pullover etc getragen werden. Außerdem müssen sowohl Frauen als auch Männer ihre Knie komplett bedecken. Vor dem Eingang befinden sich zwei Wärter, welche jeden Besucher vor dem Eintritt kritisch beäugen und streng aussortieren. Dies sollte man vor seinem Besuch unbedingt im Hinterkopf behalten.
Nachdem wir den Tempel für rund eine Stunde erkundet haben, heißt es für uns Abschied zu nehmen von Angkor Wat und den beeindruckenden umliegenden Ruinen!
Ein Geheimtipp für deinen Besuch in Angkor:
Die Ticketkontrolleure des Parks sind nur bis 17.30 Uhr vor Ort. Somit kann ein Tag eingespart werden, wenn man das Areal nur zum Sonnenuntergang besuchen möchte. Doch Achtung – es befinden sich nirgendwo Straßenbeleuchtungen, womit es nach Einbruch der Dunkelheit stockduster wird. Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, sollte sich daher eine Lampe für den Rückweg einpacken.
Résumé
Der Besuch von Angkor hat mich sprachlos gemacht! Selten wird es Touristen gewährt einen so historischen Ort derart hautnah zu erleben. Man fühlt sich wie in eine längst vergangene Zeit versetzt… Für mich ist Angkor Wat und der gesamte Park ein absolutes MUSS auf jeder Reiseliste und ein Besuch wird mit der richtigen Planung garantiert zu einem unvergesslichen Erlebnis!
